Sarah Oppenheimer

P-02

P-02

SEP 06 2014 – NOV 08 2014

von Bartha, Basel

Oppenheimer’s Werk lässt sich im Grenzgebiet der Disziplinen Skulptur und Architektur ansiedeln. Unsere alltäglichen Erfahrungen und Interaktionen mit bebautem und unbebautem Raum basieren auf einfachen und festen Schemata aus Bewegung und Stillstand, entstanden aus physischen und immateriellen Grenzen, die verinnerlicht sind und durch ihre Allgegenwärtigkeit kaum jemals an die Oberfläche unseres Bewusstseins treten. Oppenheimer hingegen sucht den bebauten Raum zu verstehen und in der Folge zu durchdringen. Resultierend aus ökonomischen, urbanen und architektonischen Konventionen ergeben sich quantifizierbare kontextuelle Determinanten, die einen Raum unterteilen und definieren. Diese Unterteilung ist untrennbar mit der Bewegung von Körpern in architektonischen Hüllen verbunden. Daraus ergibt sich eine räumliche Autorität, die zum Bruch mit diesem strukturierten Verlauf eines Raumes einlädt. Die Architektur wird dabei zum dynamischen Gegenpart in der Evolution des Werkes. Oppenheimer’s architektonische Interventionen im Raum verändern durch die subtile Modifizierung der gegebenen architektonischen Elemente die Erfahrung, die der Betrachter vom räumlichen Ablauf innerhalb eines Gebäudes hat. Gleichzeitig wird jedoch die Wahrnehmung der gesamten Gebäudestruktur offensichtlicher.

Die eigens für und mit dem Galerieraum entstandene Arbeit P-02 besteht aus zwei trapezförmigen passierbaren Durchgängen, eingebettet in eine Wand. Diese Wand erweitert das bestehende Stützenraster der Galerie und schafft gleichzeitig einen mit Tageslicht beleuchteten rechteckigen Raum auf der einen Seite und einen mit künstlichem Licht beleuchteten dreieckigen Raum auf der anderen. Die trapezförmigen Durchgänge in der Wand sind grundsätzlich identisch, nur dass der Neigungswinkel der matten schwarzen Aluminium-Ausgestaltung des Rahmens der Durchlässe sich unterscheidet. So ist der Winkel an der Gehrung gespiegelt, wodurch ein anderes Profil für jede der beiden Türschwellen auf beiden Seiten der Wand entsteht. Eine ebenfalls trapezförmige Glasebene durchschneidet beide Durchgänge im 90 Grad Winkel. Das Glas ist an der Schnittfläche mit der Wand befestigt, was einen Drehpunkt um seinen Mittelpunkt suggeriert. Ein kühles weißes Bild des rechteckigen Raumes überlagert das warm fluoreszierende des dreieckigen Raumes. Das Glas schwebt über der Grenze der Durchlässe. Die matten Kanten des rahmenlosen Glases verschleiern die Unterscheidung zwischen Raum und Reflexion. Diese Verdopplung bleibt bestehen, da der Betrachter sich durch und um die Arbeit bewegt.

Oppenheimer’s Arbeit verwirrt und klärt die körperliche Wahrnehmungserfahrung der bebauten Umwelt gleichzeitig. So hebt ihr Werk die Trennung zwischen dem was wir über den Raum wissen und dem wie wir den Raum tatsächlich erfahren hervor.

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